Am Dienstag gastierte Karl-Heinz Baum, ehemaliger Journalist der BRD in der DDR, in Zwickau. Die SPD nahe Friedrich-Ebert-Stiftung lud die Zwickauerinnen und Zwickauer zu einer Lesung und Diskussion ein, um einen Eindruck davon zu bekommen wie ein westdeutscher Journalist in der DDR gearbeitet und gelebt hat. Andreas Weigel, SPD-Kreisvorsitzender, führte durch die Veranstaltung.

v.l.: Andreas Weigel, Karl-Heinz Baum und FES-Mitarbeiterin Heidenberg
Die Wirklichkeit einfangen, so lautet Karl-Heinz Baums journalistisches Prinzip. Das bedeutete für ihn als DDR-Korrespondenten der Frankfurter Rundschau in Ost-Berlin von 1977 bis 1990 nicht nur die politische, sondern vor allem auch die alltägliche Wirklichkeit abzubilden. Seine zahlreichen Reportagen spiegeln Begegnungen mit DDR-Bürgerinnen und Bürger – persönlich und unvoreingenommen. In seinem Buch „Kein Indianerspiel“ thematisiert Karl-Heinz Baum zudem eindrücklich, mit welchen Schwierigkeiten er täglich als Korrespondent in der DDR konfrontiert war. Seine Auseinandersetzung mit der Tätigkeit eines Journalisten in einem gelenkten System hat bis heute nicht an Brisanz verloren. Darüber hinaus vermitteln Hintergrundberichte zur Entstehung und Wirkung der Reportagen einen spannenden Einblick in Karl-Heinz Baums Arbeit. Ein lebendiges, journalistisches Stück DDR-Geschichte.